Saturday, October 27, 2018

Forschung eröffnet Einblick in die dunkle Vergangenheit der Kirche

Forschung eröffnet Einblick in die dunkle Vergangenheit der Kirche: Die Ergebnisse eines Forschungsprojekts über den Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche erschüttern selbst die erfahrensten...
Sie waren alle drei Messdiener. In der „MHG-Studie“, wie der Projektbericht
„Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester,
Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen
Bischofskonferenz“ kurzgefasst heißt, kommen sie vor. Nicht namentlich,
denn in der Studie gibt es weder Namen noch Orte. Auch keine Täter,
nicht einmal Opfer. Die Rede ist von Betroffenen, wie den drei Kindern,
und Beschuldigten, wie ihrem Peiniger.



Daniel Deckers
in der politischen Redaktion verantwortlich für „Die Gegenwart“.
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  • Ihm, einem katholischenPriester, hat man seine Untaten nachweisen können. Sie wurden sogar
dokumentiert. Das war nicht immer so. Manch andere Täter tauchen in den
Akten oder in Berichten von Betroffenen nur als Beschuldigte auf. Was
wirklich vorgefallen ist, wird man nie erfahren. Viele sind längst
verstorben, andere lassen sich nicht mehr identifizieren. Personalakten
oder andere Dokumente seien in unbekannter Zahl „vernichtet oder
manipuliert worden“, stellen die Wissenschaftler der Universitäten
Mannheim, Heidelberg und Gießen (daher das Akronym MHG) um den
Forschungskoordinator Harald Dreßing fest. Und wenn man ihrer doch
habhaft werden konnte, dann erwiesen sie sich als „ausgesprochen
heterogen und ohne einheitliche Standards“. Nicht-Wissen-Wollen als
System? Dreßing, der als forensischer Psychiater in mehr als dreißig
Jahren vieles gesehen und erlebt hat, zeigte sich am Dienstag in einer
persönlichen Bemerkung ob des Ausmaßes von sexueller Gewalt in der katholischen Kirche in Deutschland und dem Umgang damit „erschüttert“..................